Die Jahre vor dem Krieg

1928 – 1935

Das Musizieren mit Gitarre und Mandoline ist im früheren Kreis Jülich schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts praktiziert worden. In Koslar selbst ist es seit 1925 belegt. Über verschiedene lose Bindungen kam es hier im Jahr 1928 zur Vereinsgründung unter dem Namen Mandolinenclub Koslar. Aus dieser Zeit gibt es keinerlei Unterlagen mehr, so dass viele Einzelheiten ungeklärt sind. Wahrscheinlich entstand der Verein – wie die meisten der damaligen Zeit – aus der Wandervogelbewegung. Die ältesten noch vorhandenen Fotos zeigen jedenfalls Männer, die mit umgebundenen Instrumenten unter freiem Himmel musizieren. Älteren Festschriften ist zu entnehmen, dass für kurze Zeit sogar zwei Clubs innerhalb der Dorfgemeinschaft bestanden haben müssen. Auch über die musikalische Entwicklung und die Leitung des Vereins liegen keine Informationen mehr vor. Sicher ist, dass der Spielbetrieb in der Zeit zwischen 1935 und 1950 ruhte. Grund waren nach der Überlieferung sowohl verschiedene politische Ansichten einzelner Spieler des Orchesters als wahrscheinlich auch der zunehmende Druck zur Eingliederung in die nationalsozialistischen Verbände und Organisationen.

   Die Wandervogelzeit

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs 

1950 – 1952

Im April 1950 versuchten ältere Mitglieder, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Schnell wurden sie durch jüngere Kräfte verstärkt. Deren Begeisterung ist es zu verdanken, dass der Versuch gelang. Bereits im Juli konnte formell eine Vereinsführung unter dem Vorsitz von Hans Dederichs gewählt werden. Der noch junge Nachkriegsverein schaffte aus dem Nichts heraus Instrumente an und begann mit der Ausbildung von Nachwuchs. Schon im Oktober wirkte man bei einem ersten Konzert mit. Die musikalische Entwicklung war derart rasant, dass man es im Juli 1951 wagte, an einem Wettbewerb in Kreuzau-Drove teilzunehmen. Der Mut wurde mit einem zweiten Preis belohnt. Hiervon beflügelt folgten Teilnahmen an Wettstreiten in Pier und Heimbach im Jahr 1952. Der Club war aber auch uneigennützig aktiv: Den Reinerlös aus Konzerten im April 1951 und März 1952 stiftete man für den Wiederaufbau der Pfarrkirche in Koslar.

  In den frühen 50er Jahren

Dieser Bewertung haben sich die Wettstreite in Koslar seit dem IIX. Wettstreit 1998 angeschlossen. Für die diesjährige Veranstaltung haben wir lediglich die Bezeichnung modernisiert: Von der römischen Bezifferung haben wir zur arabischen Nummerierung gewechselt; die Veranstaltung heißt auch nicht mehr „Wettstreit“, sondern weniger martialisch „Wettbewerb“.